Der schottische Botaniker Francis Masson brachte von seiner Weltumsegelung im Jahre 1773 aus Südafrika eine neue Pflanze mit- die Paradiesvogelblume. Die Königs- Strelitzie bekam zu Ehren der englischen Königin Sophie Charlotte vom Direktor des Royal Botanic Gardens , Joseph Banks, den botanischen Namen „Strelitzie reginae“. Prinzessin Charlotte stammte aus Mirow, aus dem Hause von Mecklenburg-Strelitz; hinzu kamen die Farben von Mecklenburg ( Blau und Gelb ), welche die Blüten der Paradiesblume zieren. 1818 versandte Charlotte eine Strelitzienstaude als Geschenk nach Neustrelitz. Diese Strelitzie blühte erstmalig 1822/1823 in der Neustrelitzer Orangerie. Grund genug, das Ereignis groß zu feiern und zurückzukehren ins hier und jetzt: Die ehemalige Residenzstadt Neustrelitz feierte an diesem Wochenende (09.&10.Juni 2023) Ihre Stadtblume. Alle Händler entlang der Strelitzer Straße hatten geöffnet und zahlreiche Infostände säumten den Straßenrand. Es wurde getanzt, gesungen, Theater und Operette aufgeführt, gemütlich gefeiert…. und die Ankunft der Strelitzie herbei gesehnt. Die Pferde vom Alt Strelitzer „Pferdehof Grüner Baum“ zogen eine wunderschöne weiße Kutsche mit der englischen Königin Sophie Charlotte und Großherzog Georg samt seiner Gemahlin Marie, durch die Residenzstadt. Im Gepäck und von den Lakaien würdevoll präsentiert: Königs- Strelitzien. Das herrschaftliche Gespann war exakt im Zeitplan und erreichte pünktlich die Ecke Elisabeth/Strelitzer Straße. Doch hier ging gar nichts mehr, weil ein Auto die Straße versperrte. Deren Fahrerin war unauffindbar. Panik breitete sich aus, denn die Kutsche kam nicht vorbei und konnte auch nicht wenden. Nach einer gefühlten Unendlichkeit kam eine Dame älteren Semesters gemütlichen Schrittes aus der „Weiße Blume“ , einen frischen Blumenstrauß in der Hand, setzte sich ungerührt jeglicher Kritik in ihren Wagen und brummte davon. Neben dem parken in 2. Reihe, versperren der Straße und logischerweise zuparken der Feuerwehrzufahrt war der Dame gar nicht bewusst, dass Sie den Ablauf des gesamten Strelitzienfestes gehörig durcheinander gebracht hatte…. mit Verspätung erreichte der Tross den Neustrelitzer Marktplatz. Auf der Festbühne erzählte Königin Charlotte dem Publikum die historische Geschichte der Strelitzie. Auf dem Marktplatz standen eine Menge Buden, in denen Speis und Trank angeboten wurden. Alles war perfekt und in guter Qualität. Ein wirkliches Versorgungsmanko sei jedoch benannt- bei 27 Grad kam kein Schausteller auf dem gesamten Marktumfeld auf den Gedanken, den zahlreichen durstigen Hunden mal eine Wasserschale anzubieten. Unseren Redaktionshund „Theo“ rettete ein netter Mitarbeiter am Stand der ida-Freunde…. Er füllte statt Suppe kühles Wasser in die Plasteschüssel – ein großes Dankeschön- wau wau sei an dieser Stelle laut gebellt und gesagt! Immer wieder fotografierten zahlreiche Festbesucher die zentrale Blumenpyramide mit ihrer riesigen, imposanten Strelitzie. Viertorestadt.de konnte in Erfahrung bringen, warum es eine hölzerne Strelitzie war und keine echte: wegen der beständigen Winde, die über den Marktplatz fegen, wäre eine natürlich gepflanzte Strelitzie eingegangen und hätte schon gar nicht geblüht. Das Strelitzienfest war ein guter Botschafter für die Stadt Neustrelitz, hat Spaß gemacht und sehr vielen Besuchern sehr gut gefallen.