Die Bogenschützen des Stargarder Burgvereins veranstalteten am 09.10.2021 von 10:00-15:00 Uhr einen Wettkampf in 3 Bogenklassen rund um die Landschaft der am besten erhaltenen Höhenburg Norddeutschlands. Ungefähr 24 Schützen in historischen Gewändern ermittelten im offenen Gelände ihre geschicktesten Waffengänger. Durch die jeweilige Bogenart und Spannkraft der Schützen eingeschränkt, flogen die Pfeile beeindruckende 100- 200 Meter weit und trafen oftmals ins Ziel. Zuschauer bekamen so einen Eindruck, wie im Mittelalter gejagt wurde, aber auch wie schrecklich es wohl war, während einer kriegerischen Auseinandersetzung in einen durchschlagenden Pfeilhagel zu geraten.
Mit Einbruch der Nacht gingen dann die hart gesottenen Vereinsmitglieder mit eigens präparierten Leucht-Pfeilen im Schein von Fackeln auf die Pirsch.
Ratte, Luchs, Wildkatze, Fuchs, ein großer Bär, Eule, Gams und Wolf „streunten“ unterhalb der Wehrmauer, im Burggraben, am Kräutergarten umher und wurden auch auf der Streuobstwiese entdeckt. Erstaunlich, dass keiner dieser gefährlichen Raubtiere den zielsicheren Sagittarii Stargardiensis entkam. Dann gelangten die mittelalterlichen Bogenschützen zurück in die Zukunft: Ein grüner Alien vom Mars versteckte sich unterhalb des Schöpfganges. Kam er in friedlicher Mission? Mit Beginn der Geisterstunde, zum Finale des nächtlichen Bogenschießens, spukte tatsächlich ein weißes Gespenst durchs mittelalterliche Gemäuer der Burg. Die tapfersten Schützen, unter ihnen sogar 3 Frauen, machten dem Spuk ein Ende. Ich als Zuschauer war mir dann doch nicht ganz sicher, denn als die Pfeile entfernt wurden, hing da nur ein weißes Gewand ohne Körper. Es kann also durchaus sein, dass der Burggeist spätestens zur Walpurgisnacht wieder aufersteht.