Auf dem Anglerpfad um den neveriner see
Der Neveriner See
Fragt man die Häuslebauer, so sagen alle: Hier lebt es sich wirklich gut!“. Schaut man genauer hin, kommt man aus dem Staunen gar nicht raus: Ein gepflegter Fußballplatz, ein Rewe-Markt, Gemeinde-Verwaltungssitz, Kindergarten, Grundschule, Kirche, Spargelhof und die Software-Schmiede Clausohm. Hinzu kommen Stadtnähe(Neubrandenburg), Radwegeanbindung und Autobahnnähe zur A20. Wir kommen aus einem anderen Grund hier her; wir wandern heute um den Neveriner See. Unser Auto stellen wir auf dem Parkplatz neben einem Plattenbau(Dorfstraße 3), kurz vorm Ortsausgang in Richtung Glocksin ab. Nun wandern wir durch einen Garagentrakt bergab bis zur Neveriner Badestelle. Alles ist hier richtig gut gepflegt. Schade nur, dass die Gaststätte mit der großen Terrasse und dem schönem Seeblick schon lange nicht mehr existent ist. Der Einstieg zum Wanderpfad ist, gerade im Herbst unter einem dichten Blätterteppich, schwerlich zu finden… auch ich bin als Ortsunkundiger erst mal umhergeirrt. Seien Sie gewiss, lieber Leser, der Pfad ist da! Gehen sie bis ans Badeufer und tasten Sie visuell den linken Uferstreifen ab- los gehts auf Schusters Rappen! Nach kurzer Zeit durchwandern wir eine verfallene Gartenkolonie. Warum nur ist auf diesem schönen Flecken Erde alles trostlos und ruinös? Ich treffe ein wanderndes Ehepaar, welches mir berichtet: Die Gartenanlage wurde privatisiert und der neue Eigentümer wollte so viel Pacht, dass nach und nach alle Gartenfreunde ihr Paradies verlassen mussten. Hinzu kamen unverwirklichte Pläne und vermutlich auch Immobilienspekulation“. Das Gesamtgemenge und der erbärmliche Zustand nützt allerdings keinem- ich finde das alles sehr, sehr schade. Endet etwa unser Pfad wie der letzte Laubenpieper? Nein! Vor dem Acker, neben dem Wasserschieber geht es immer weiter. Das Südufer des Neveriner Sees wird von zerschundenen Kopfweiden und großen Pappeln flankiert. Immer wieder tangiert unser Weg das Ufer und immer wieder zweigen unscheinbare Pfade zu den Angelstellen ab. Der See ist bei Anglern beliebt- es gibt hier alles: Schleie, Karpfen, Zander, Hechte und Aale. Am Westufer lichtet sich der Wald. Wir queren auf einem Damm den trockenen Lauf des Neveriner Baches. In diesem Jahr liegt der See-Wasserpegel gut 40 cm tiefer, so dass im begradigten Bach kein Nass zu sehen ist. Schauen wir jedoch auf die Landkarte, so entdecken wir eine durch diesen schmalen Fließ und Feuchtgebiete verbundene Seenkette, die sich bis zum Tiefsee hinzieht. Nun wandern wir über einen Wiesenpfad am Acker entlang- wer wasserdichtes Schuhwerk trägt, behält auch im Morgentau trockene Füße- und erreichen bald die Badestelle und den Ausgangspunkt unserer kurzen Wanderung. Wem das zu wenig ist, der kann verlängern! Ich empfehle, an der Kirche und am Mausoleum vorbei, um den Haussee und durch den angrenzenden Park zu wandeln.