Das größte und zugleich schönste Stadttor
Das Treptower Tor
Mit 32 Metern ist das Treptower Tor das größte und zugleich das prächtigste Stadttor aus der Backsteingotik- Epoche. Seit 1872 befand sich im Treptower Tor eines der ersten städtischen Museen von Mecklenburg, später dann das regionale Museum für Ur-& Frühgeschichte. Schon allein ein mittelalterliches Stadttor mal von innen zu besichtigen und aus der obersten Etage einen Blick auf die Vierrademühle zu werfen, war sehr beeindruckend. Über knarrende Fußböden und enge Wendeltreppen gelangten die Besucher zu den auf über 4 Etagen verteilten Exponaten. Am 13.08.1997 werden originalgetreue Torflügel im Vortor eingebaut. Die Durchfahrt am Treptower Haupttor war dagegen früher mit einem Drehtor gesichert. Der Sanierungsrythmus aller Stadttore liegt im Durchschnitt bei 30 bis 40 Jahren. 2017/18 wurde das Treptower Tor saniert. Der marode Dachstuhl musste repariert werden und wurde dabei vom Kehlbalkendach zum Treppendach umgebaut. Um möglichst viel originale Bausubstanz zu erhalten, wurden nicht immer ganze Balken ersetzt, sondern brauchbare Holzelemente wurden stumpf gestoßen und mit eingesetzten Kohlefaserstäben wieder hochfest verbunden. Untersuchungen am ausgewechselten Holz ergaben ein dendrologisches Einschlagdatum um 1410 bis 1412. Von der Witterung gezeichnete Backsteine wurden durch spezielle Glindower Ziegel ersetzt. Zwecks Originalität erfolgte vorher eine Steinanalyse: die schwach gebrannten Steine wurden damals im Feldbrand hergestellt. Da die hohen Auflagen des Brandschutzes (Fahrstuhl/ Rettungswege/ behindertengerechte Zugänge usw.) bisher nicht in Einklang mit den baulichen Gegebenheiten des Mittelalters gebracht werden konnten, fehlt es an einem tragfähigem, denkmalsgerechtem Museumskonzept für das Tor…. und so wurde das Museum leider nicht wiedereröffnet. Im neogotischem Gebäude zwischen Haupt- und Vortor wurde 1856 das erste Telegrafenamt Neubrandenburgs mit 16 Anschlüssen in Betrieb genommen. Die Telefongebühren lagen damals zwischen 25 Pfennigen und einer Mark pro Gespräch.