Die Anzahl der Neubrandenburger Spaziergänger verdoppelt sich
Nach dem Fall der allgemeinen Impfpflicht durch Abstimmung im Bundestag ist es nie um die Spaziergänger still geworden. Nach wie vor versammelten sich jeden Montag um 19:00 Uhr auf dem Neubrandenburger Marktplatz zwischen 100 und 140 Bürger, um gegen die unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen zu protestieren. Nach wie vor wird ungeimpftes medizinisches Personal durch die Gesetzeslage der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in medizinischen Berufen von einem Berufsverbot bedroht. Locker 120.000 Mitarbeiter sind deutschlandweit ungeimpft- sie müssen täglich einen Spießrutenlauf ertragen, ständig mit Betretungsverbot rechnen oder alternativ sich einen gentechnisch veränderten Stoff injizieren lassen, der bis zum heutigen Tage nur eine Notzulassung besitzt, dessen gefährliche Nebenwirkungen sie bei ihren eigenen Patienten behandeln müssen. Von Nordkurier und NDR-Nordmagazin seit Monaten totgeschwiegen, erstarkt dennoch die Widerstandsbewegung gegen alle unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen. Vor einem Jahr spazierte der Widerstand in 7 Städten von Mecklenburg-Vorpommern, heute sind es über 30 Städte. In Rostock fanden die deutschlandweit größten Montagsspaziergänge statt. Doch die angesprochenen Probleme und Forderungen verhallten im Wald. 54 mal forderten die Rostocker Montagsspaziergänger ihren Oberbürgermeister Madsen zum Dialog auf, 54x ignorierte der Rostocker OB die Montagsspaziergänger- es waren immerhin teilweise bis zu 20.000 Bürger! In einer Unterschriftensammlung mit 4000 Unterschriften- das Quorum scheint erreicht- zünden die Montagsspaziergänger die nächste Stufe und könnten somit theoretisch ein Bürgerforum mit den Regierungsbehörden formal erzwingen.
Anlässlich des 75. Jahrestages des Nürnberger Kodex fuhren am 20.08.2022 drei Autokorsos mit insgesamt 140 Autos aus ganz MV zum Rostocker Stadthafen. Robert- ein Neubrandenburger Spaziergänger- hatte die Demo mitorganisiert und bei den Versammlungsbehörden angemeldet. Doch die Rostocker Versammlungsbehörden versuchten Autokorso, Aufzug durch die Stadt und die Abschlusskundgebung mit sehr hohen Auflagen zu verhindern: kleinteilige Fahnen wurden an den Fahrzeugen verboten, Beschallungsgeräte durften nicht mehr als 90dB ausstrahlen, die Fahrzeuge des Autokorsos durften nicht hupen, die Polizei nahm alle Schilder verkehrstechnisch ab, ja im Bescheid stand sogar die Forderung, dass Robert eine Teilnehmerliste der Fahrzeugführer erstellen sollte. Die Behörden versagten dem Demozug über die Kröpeliner Straße zu gehen mit der fadenscheinigen Begründung vom Vorhandensein von Baustellen in Nebenstraßen und wegen des Vorhandenseins von Stühlen der Außengastronomie. Der Gipfel war jedoch, dass im Bescheid durch die Blume behauptet wurde (so formulierte es Robert- viertorestadt.de liegt der Bescheid nicht vor), dass anzunehmen sei, das der Versammlungsleiter Gesetze brechen wird. Autokorso und Demoaufzug fanden statt- keine Auflage wurde verletzt.
Viele viertorestadt-leser werden fragen: Was ist der Nürnberger Kodex?.. Ganz einfach: Wer Menschen gegen Ihren Willen medizinisch misshandelt oder behandelt, begeht ein Verbrechen. Der noch heute gültige Kodex enthält Richtlinien und ethische Grundlagen auf dem Prinzip der Menschenwürde, denn die Grenze zwischen nötiger medizinischer Behandlung und Körperverletzung ohne Selbstbestimmung der Patienten ist ein schmaler Grat. Das nachfolgende Argument hat zwar nichts mit dem Kodex zu tun, doch wir müssen uns vor Augen führen, dass nach allgemeiner Rechtsprechung schon das Schneiden von Haaren und Fingernägeln gegen die Einwilligung der betroffenen Person eine Körperverletzung ist. Darum kann und darf es keine Impfpflicht, auch nicht in den medizinischen Berufen geben, falls der Betroffene nicht einwilligt. An dieser expliziten Stelle setzt die berechtigte Forderung der Spaziergänger ein: Keine Impfpflicht! Doch nicht nur der Protest gegen unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen wurden thematisiert, sondern auch die sofortige Öffnung von Nord Sream2. Auf der Abschlusskundgebung sprach unter anderem Wolfgang Greulich. NTV berichtete über die Rostocker Kodex-Demo.
Doch zurück nach Neubrandenburg! Wer dachte, weil viele Neubrandenburger am Kodex-Autokorso teilnahmen, würden am Montag nur wenige Menschen kommen, der täuschte sich gewaltig. Am vergangenen Montag(22.08.2022) berichtete Robert auf dem Marktplatz von den Geschehnissen in Rostock. Alle Passanten waren gegenüber den Kodex-Demonstranten positiv eingestellt. „Sogar die Rostocker Straßenbahnfahrer hielten beim Anblick der Demonstranten ihren Daumen nach oben“, sagte Robert. Am Rande des Neubrandenburger Marktplatzes lauschten auf Bänken und Treppen viele Neugierige. Unter ihnen waren auch Menschen, die im vergangenen Winter noch auf der Straße gegen Corona-Maßnahmen protestierten, doch jetzt beim Anblick eines Meeres von Friedensfahnen ihre Forderungen nicht mehr vertreten sehen. Obwohl von Robert auf jedem Montagsspaziergang die Impfpflicht angesprochen wird, sah man am 22.08.2022 nicht ein Corona-Protest-Plakat. Kritik an Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, Kritik an der Gasumlage und wie erwähnt eine Menge weiße Friedenstauben auf blauem Grund und Russlandfahnen haben Corona-Kritik mehr und mehr verdrängt…. dazwischen und immer dabei der Mann mit dem Hut. Das Spektrum der Fußgänger ist sehr, sehr vielschichtig. Es ist erstaunlich, dass der Protestzug der Montagsspaziergänger in Neubrandenburg auf 325 Teilnehmer ( unverbindliche Zählung durch viertorestadt.de) anstieg- eine Verdoppelung nach den Sommer-Urlaubsmonaten. Der starke Anstieg der Teilnehmerzahlen lässt vermuten, dass immer größere Teile der Bevölkerung in diesem Herbst die unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen nicht mehr akzeptieren werden.