Profis, Vereine und Breitensportler machen diese familiäre Regatta attrakiv
Steffen Polchow (viele nennen Ihn kurz Pollo) greift immer an, egal wie alt er ist: In jungen Jahren paddelte er gegen harte Konkurrenz zum Kanu-DDR-Meister, wurde später mehrfacher Drachenboot-Weltmeister und paddelt nun im gesetzten Alter im Outrigger rund um die Insel Rügen; er setzte Glanzpunkte auf der Bankoh Molokai Hoe von Hawaii und ist Gründervater der Outrigger- Regatta auf dem Tollensesee. Kurz um er ist zwar kein berühmter Olympiasieger, der in aller Munde ist, doch in der Sportstadt Neubrandenburg und weit über die Ackerbürger- Stadtmauer hinaus kennt und schätzt man den Sportler Pollo. Nach seiner Drachenboot-Siegerfahrt im Deutschen Boot (1999) wurde er nach Hawaii zum Outrigger- probepaddeln eingeladen. Auf Grund dieser neuen Erfahrung etablierte Pollo den Outrigger- Sport in Neubrandenburg– er war mit seinem OC-1 der erste auf dem Tollensesee. Das ist der Hintergrund, weshalb Steffen Polchow die Outrigger- Regatta auf dem Tollensesee ins Leben rief. Nunmehr zum 19. mal fand am 26. August 2023 das große Wassersportereignis statt. Die Basis der Sportler war wie immer Konis Seeperle. Hier lagerten die Boote, hier fand später die Siegerehrung statt. Am frühen Morgen regnete es noch. Ob das Wetter sich verbessern würde? Gegen Mittag riss die Wolkendecke auf- alles wurde gut!Unter den Augen zahlreicher Wassersportfans, darunter der Neubrandenburger Oberbürgermeister Silvio Witt, wurden die Boote ins Wasser gelassen. Obwohl die VA’A Kukulu Kumuhana schon im hüfthohen Wasser schwamm, lief Steffen Polchow noch mal kurz zum Steg und begrüßte das Neubrandenburger Stadtoberhaupt persönlich- eine schöne Geste. Pünktlich 14:00 Uhr startete die 19.Outrigger-Regatta vom Brodaer Strand auf Höhe der Nichtschwimmerschilder. Knapp 60 Paddler gingen in verschiedenen Rennklassen (1er, 2er , 6er Outrigger, Surfski, Kajaks und Stand up Paddler) auf einen kräftezehrenden Rundkurs. Die Wassersportler kamen nicht nur aus Neubrandenburg, sondern auch aus Zechlin, Stralsund, Berlin, Schaprode, Rostock und Dresden. Die Wettkampfroute führte entlang der SCN-Regattastrecke, um eine Boje 300 Meter hinter Buchort, dann quer über den Tollensesee um die Torpedoinsel, weiter bis zum Kropf und zurück um die rot-weiß gestreiften Bojen am Brodaer Strand. Eine Runde war 6 Kilometer lang. Je nach Sportgerät wurden 6, 12 oder 18 Kilometer gepaddelt. Rückenwind, starker Gegenwind , ständiger Wellengang und am Ostufer zusätzliche gefährliche Querwellenbrecher verlangten Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer. Weiße Schaumkämme in der Seemitte bedeuteten für moderne SUP und Surfski kritische Wettkampfbedingungen, während Outrigger- Canoes selbst bei schwerem Wellengang den Naturgewalten die Stirn bieten können. Seit gut 3000- 4000 Jahren überquerten die Menschen in Polynesien, Südostasien, Neuseeland oder Madagaskar mit Auslegerkanus die Ozeane…. heute den Tollensesee. Kurz nach 16:00 Uhr erreichten die ersten Paddler die Zielmarke am Brodaer Strand und läuteten die Glocke im NeuSW- Pavillon. Die Zuschauer am Strand feuerten jeden Paddler an- wirklich schöne Momente des Sportes. Für außenstehende Laien war nicht immer das Klassement der verschiedenen Rennklassen sofort ersichtlich. Drei Wettkampfrichterinnen mit Fernglas, Stoppuhr, Zettel und Stift verfolgten das Rennen und notierten akribisch Rundenzeiten und die Platzierung. Erstaunlich trocken gelangten die Stand up Paddler ins Ziel, während die restlichen Paddelfreunde doch recht nassgespritzt das trockene Ufer erreichten. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Sponsoren seien an dieser Stelle genannt, denn ohne sie wäre die Outrigger- Regatta auf dem Tollensesee nicht möglich. Sieger bei den OC6 wurden die Lokalmatadoren der VA’A Kukulu Kumuhana mit Steuermann Steffen Polchow (Team Pollo).